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Zutrupp des Ortsverbandes Lauf organisiert und führt einen Bereitstellungsraum im Schadensgebiet Bad Neuenahr-Ahrweiler

Erstellt von Florian Seitz / JPS |

Bereits zum zweiten Mal innerhalb drei Wochen wurden Laufer Führungskräfte mit Führungsunterstützung ins Schadensgebiet der Flutkatastrophe gerufen. Im Gegensatz zum ersten Einsatz, ging es diesmal für die, erfahrenen Helfer, nach Rheinland-Pfalz in das dortige betroffene Gebiet Bad Neuenahr-Ahrweiler, um dort einen Bereitstellungsraum für Einsatzkräfte, von Feuerwehr, Rettungsdient und THW, zu organisieren und zu leiten.

Am vergangenen Freitag, 06.08.2021, machten sich sechs Helfer, unter ihnen Ortsbeauftragter Marcus Sperber und Zugführer Christoph Müller, unter der Führung von Florian Seitz auf den Weg nach Bad Neuenahr-Ahrweiler. Begleitet wurde die Führungsmannschaft vom Technischen Zug mit der Fachgruppe Räume, die für das gleiche Schadensgebiet einen Einsatzauftrag hatten.

Wie das Logo des Technischen Hilfswerk, das Zahnrad, es andeuted, müssen im Einsatz alle Rädchen reibungslos ineinander greifen. Dies gilt für die Zusammenarbeit zwischen Einheiten wie für die Übergabe von Einsatz- und Führungsstellen. Der Zugtrupp aus Schwandorf hatte die Einsatzabschnittsleitung des Bereitstellungsraums und übergab nach einer Woche diese Führungsstelle an die Helferinnen und Helfer aus dem Nürnberger Land. Für dieses nahtlose Verzahnen danken wir unseren Kameradinnen herzlich!

Unmittelbar nach der Übergabe begannen drei Helfer mit weiteren Erkundungen für wichtige Anlaufstellen für Verpflegung, Nachschub und Materialerhaltung, den genauen Standort von weiteren Führungsstelle, für Anfahrts- und Parkmöglichkeiten für den Bedarfsfall. Die Aufgaben für eine Führungskomponente in einem Bereitstellungsraum (BR) sind je nach Größe und Art dieses lageabhängig. Ganz generell werden hier Helfer*innnen, Fahrzeuge und Material für bestimmte Zeit untergebracht, um zwischen den Schichten auszuruhen oder für einen raschen Einsatz unmittelbar bereitzustehen.

Die Laufer Helfer hatten unter anderem eine Übersicht der an- und abrückenden Einheiten zu erstellen, die Betten- und Parkplatzkapazitäten zu erfassen, Verpflegung und Kraftstoffversorgung (u. a. für Stromaggregate) sicherzustellen sowie für die Ordnung und Sauberkeit auf dem Platz sowie die Durchsetzung der Nachtruhe zu sorgen. Darüber hinaus fungierte die Führungsstelle auch als Anlaufstelle für Vertreter von Kommunen und Behörden, für Fragen aus der Bevölkerung und der Presse, für kleine Sorgen und Nöte von Helfern oder auch als Fundbüro.

Eine sieben bis neune Kopf starke Gruppe kann - je nach vorhandener Infrastruktur und Aufgabe - einen BR mit einer Kapazität von mehreren hundert Helfern organisieren. In der Spitze hatten der Zugtrupp des OV Lauf mehr als 500 Einsatzkräfte zu betreuen.

Da fast alle Einsatzkräfte unmittelbar nach dem Frühstück in den Einsatz abrücken und abends hungrig und müde aus dem Einsatz zurückkehren, benötigen sie ausgewogene, gesunde und stärkende Verpflegung. Vergleichbar ist das einsatzmäßge Kochzelts mit einer Großküche in einem Hotel: im BR für das Schadensgebiet Bad Neuenahr-Ahrweiler wurden die untergebrachten Einsatzkräfte vom Verpflegungstrupp des Arbeiter-Samarita-Bundes (ASB) bekocht und verpflegt. So gingen bei 450 untergebrachten Einsatzkräften im Durchschnitt 1000-1200 Portionen Essen über die Theke.

In einem Bereitstellungsraum, in dem so viele Einsatzkräfte untergebracht sind, gehen auch einmal Dinge kaputt oder technische und elektrische Geräte fallen aus. Eine der wichtigsten Personen ist häufig der „Hausmeister“ der sich um die kleinen, aber meist sehr wichtigen Dinge im Hintergrund kümmert, technisch-elektrische Probleme behebt und auch mal Verbrauchsgüter auffüllt. Da die Laufer Helfer bereits mit Zeltlagern wie dem THW-Jugendlager in Hersbruck 2013 Erfahrung gesammelt haben, konnte der kleine Hausmeistertrupp aus den eigenen Reihen gestellt werden. Defekte Zeltheizungen wurden mit der Hilfe von Kameraden aus befreundeten Ortsverbänden repariert, eine ausgefallene Warmwasseraufbereitung wieder in Gang gesetzt und die Vakuumpumpe der Toiletten gewartet - kurzum, es wurde der reibungslose Ablauf der Unterbringung gewährleistet.

Wir danken allen über-, neben- und untergeordneten Führungsstellen, wir bedanken uns bei jeder einzelnen Einsatzkraft aller BOS-Organisationen für den unermüdlichen Einsatz und dem - trotz der enormen physischen und psychischen Belastungen - angenehmen und friedlichen Umgang miteinander sowie für die gute Verpflegung durch den ASB!

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